Freitag, 18. Januar 2008

Tjörn - Fisch satt (Teil 1)

Wir verbrachten also 2 interessante Urlaube in Schweden – genauer gesagt auf Tjörn.

Hier hatten wir das Glück 1994 in einem Haus Baujahr 1920 zu landen, welches, nach einer gründlichen Renovierung, für uns als Erstbezieher zur Verfügung stand und uns auch 1996 als Feriendomizil dienen sollte.

Freie Sicht, Felsen im Rücken, keine direkte Nachbarn und Fenster, die jede Hausfrau glücklich machen würden.

Fenster die nach außen aufgehen. Man kann also alle Zimmerpflanzen und Schrömms, oder wie es auf schwedisch heißt „slöjd", welche die normalen Fensterbänke in deutschen Haushalten bevölkern, an Ihrem Wohnsitz belassen, wenn man ein Fenster öffnen will. Außerdem bestehen diese Fenster aus einem doppelten Rahmen, den man wie ein Buch aufschlagen und so ausstellen kann, dass oben und unten eine dreieckige Öffnung bleibt, die hervorragend Luft herein lässt. Insekten jedoch, die sich im Haus befinden und wie üblich gegen die Scheiben fliegen, können, ihrem Fluchtreflex folgend, nach oben entweichen. Neues Insektengetier findet auch wesentlich schwerer den Weg nach Innen. Ein weiterer Clou sind die zwischen den beiden Scheiben eingelassenen Lamellenjalousien, die auf Grund ihrer geschützen Lage zwischen den Scheiben nicht so schnell einstauben wie frei montierte.

Jetzt aber genug der Architekturexcursion und zurück zum eigentlichen Thema – Fisch.

Für mich als gelegentlich leidenschaftlichen Angler ist Schweden natürlich ein GUTES Urlaubsland, da hier in vielen Bereichen das Angeln auch ohne Angelschein erlaubt ist. So machten wir uns im ersten Urlaub auf, uns am Hochseeangeln zu versuchen. Also vereinbarten wir eine Angeltour an einem Sonntagmorgen – Start 5 Uhr oder 6 Uhr , keine Ahnung, auf jeden Fall vor dem Aufstehen. Startpunkt war Rönnäng. Vor dem Ablegen noch schnell geklärt, dass wir keine eigene Ausrüstung besitzen und einen Korb für den Fang gesichert. Ansonsten mit ausschließlich älteren, einheimischen und hochsee(angel)erfahrenen Schweden auf den Weg gemacht. Beim ersten Stopp (damals noch mit einem P – Anm.der.Red.) ließen wir, kvinna und ich, unsere Köder am Bug des Bootes zu Wasser. Nach diesem ersten Hol ging es weiter zur nächsten, Erfolg verspechenderen Stelle und wie üblich wurden unauffällig die Erfolge der „Gegner" begutachtet. Dies führte bei den Einheimischen zu verwunderten Blicken Richtung kvinna, die unseren Korb verwaltete. Denn in diesem Korb waren gut doppelt so viele Fische wie in allen anderen. Meine Anweseheit war den Begutachtern wegen meiner etwas verdeckten Position an Bord wohl entgangen.

Insgesamt verbrachten wir einen netten und erfolgreichen Tag an Bord unseres Kutters und kamen mit reichlich Beute (ca. 20 Makrelen und einige Kabeljau) zurück.

Auf dem Weg zu unserem Domizil hielten wir noch schnell an einem der schwedeischen Supermärkte, die damals schon an Sonntagen geöffnet hatten, um ein paar frische Kräuter zu besorgen. Abends gab es dann reichlich Makrele in Alufolie mit Kräutern im Backofen zubereitet. Einfach nur genial -frisch aus der See frisch auf den Tisch.

In der Nacht wurde ich dann von einem japsenden Rumoren an meiner Seite geweckt. Kvinnas Fische hatten das Bedürfnis, wieder ins Wasser zurück zu gelangen und zwar auf dem Wege den sie gekommen waren – nicht etwa weil sie schlecht gewesen wären, sondern einfach wegen Überfüllung.

Ähnliches widerfuhr uns 2 Jahre später an gleicher Stelle. Dazu aber mehr in Teil 2 von Fisch satt.

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