Sonntag, 25. Mai 2008

Tjörn - Fisch satt (Teil2)

Nachdem die Wattwürmer es vorzogen , sich unseren Bemühungen zu widersetzen, mussten wir uns auf andere Köder beschränken.


TK-Heringsfilets in feinen Streifen erwiesen sich als DER Köder für Hornhechte - zumindestens an meiner Angel.


Außerdem schafften wir es doch noch einige Regenwürmer aufzutreiben, die ihren Dienst am Haken dann auch sehr ordentlich erfüllen sollten.


Nach etlichen Versuchen an verschieden Stellen in der Umgebung, an denen wir unsere Köder mit eher mäßigem Erfolg in den Schären Gassi führten, stießen wir letztendlich doch noch auf eine erfolgversprechende Stelle, die uns recht nette Ergebnisse einbringen sollte.


So machte ich mich an einem Tag alleine auf, an dieser Stelle mein Glück zu versuchen.


Die erste Angel bestückte ich mit besagtem Heringsfilet und brachte den Köder zu Wasser, legte die Rute mit offener Rolle ab und begann die zweite Angel mit Regenwurm zu bestücken.


Ein zwischenzeitlicher Blick zur gerade eingebrachten Angel zeigte, dass ein schuppiger Geselle sich mit dem Köder bereits auf und davon machen wollte und schon einen Großteil der Schnur von der Rolle abgespult hatte. Also erstmal ran an den Fisch und kurbeln. Nach ca. 100m Schnur blickte ich einem ziemlich länglichen Geselle - sprich einem Hornhecht - in die großen Augen.


Dieser wanderte jedoch wie die meisten seiner Kollegen, die an diesem Tag noch folgen sollten, in sein nasses Element zurück. Gut 20 dieser schlanken Tiere machten diesen Tag für mich zu einem kurzweiligen Vergnügen.


Neben diesen "Silberfischen" sollten mir an diesem Tag auch noch mehrere wenn auch kleinere Meerforellen an den Haken gehen. Die größte der erbeuteten Exemplare sowie ein mir brauchbar erscheinender Hornhecht wanderten dann mit zu unserem Feriendomizil und dienten uns als vorzügliches Abendessen.




Beim nächsten Mal begleitete mich Kvinna zu dieser Stelle und wir versuchten wieder beide unser Glück - mit wirklich frustrierendem Ergebnis für Sie. Egal was sie auch anstellte, bei ihr wollte partout kein Schuppenträger am Köder naschen. Wenngleich wir doch noch einige Hornhechte an Land holten, war der Tag insgesamt aber auch nicht ganz so erfolgreich wie mein erster Tag an dieser Stelle.


Gegen Ende unseres Urlaubs zog es mich / uns dann noch einmal zu dieser Stelle. Meine Worte waren damals:"Ich muß da heute noch mal hin - da wartet die "Mörder-Forelle" auf mich".

Kvinna hatte noch etwas anderes vor und wollte erst später nachkommen. Deshalb setzte sie mich erstmal alleine an dieser Stelle ab.

Dort angekommen musste ich feststellen, dass ich nicht alleine war. Ein Schwede mit wirklich professioneller Ausrüstung hatte sich ebenfalls an dieser Stelle niedergelassen. So kramte ich also meine imposante "Statoil-Wochenendausrüstung" aus meinem Plastiksack und begann meine Angeln mit Köder zu Bestücken. Wie beim erstenmal - die erste Rute mit Heringsfilet - die zweite Rute mit Regenwürmern.

Als nach geraumer Teit bei mir schon etliche Hornhechte wieder zurück ins Wasser flogen erntete ich schon die ersten mürrischen Blicke, da bei meinem schwedischen Nebenmann die Fische genauso willig anbissen wie bei Kvinna. Als dann die erste untermaßige Meerforelle wieder ins Wasser gelassen wurde, begann mein Nebenmann schon langsam zu verzweifeln. Als dann wenig später eine gute maßige Meerforelle mit einem freundlichen "Du bist noch zu klein" wieder ausgesetzt wurde, war für Ihn das Maß anscheinend endgültig voll und er pakte seine Sachen zusammen um wohl einen anderen Platz zu suchen.

Wenig später kam dann auch Kvinna und gesellte sich zu mir.

Von da an wurde es insgesamt ruhiger mit dem Beißverhalten der Fische.

Erst als wir schon langsam ans Aufbrechen dachten, ging mir doch noch ein Fisch an die Angel.

Und der war nicht ohne - nach ca. 15 Minuten hatte ich Ihn endlich so weit, dass man ihn langsam Richtung Felsen holen konnte - aber in Ermangelung eines Keschers und der Steilheit an der Stelle wo ich stand, war ich froh, dass Kvinna inzwischen da war und die Angel übernehmen konte. Sie führte den Fisch an eine Stelle an der ich zum Wasser runter konnte um den Fisch mit einem Griff in die Kiemen sicher an Land befördern zu können.

Mit diesem Fangerfolg beendeten wir dann auch diesen Angeltag, fuhren noch schnell am Supermarkt vorbei um ein paar frische Kräute und eine Sauce Hollandaise zu besorgen.

Beim Ausnehmen dieses Exemplares gab er noch ein paar kleine Fische von sich, die er kurz vor seiner Erbeutung noch selbst erbeutet hatte.
Mit einer Länge von ca. 50cm und einem Gewicht von etwa 3kg war dieser Salmonide ideal für ein opulentes Essen ohne weitere Beilagen.
Fisch ist schon was feines, wenn vom Haken bis zum Teller gerade mal 2 Stunden vergehen.
Mit Kräutern und Butter in Folie lansam im Backofen gegart - mit einer leichten Hollandaise - einfach lecker.
Aber effektiv 3 Pfund Fisch für 2 Personen sind dann doch recht mächtig.
Diesesmal sollten jedoch die üblen Nebenerscheinungen wie beim ersten Mal ausbleiben.
An Essen war jedoch erst wieder nach 2 Tagen zu denken.